Zwischen „Sparkasse Effizient“ und Realität: Wo stehen wir wirklich?

Mehr und mehr erobert die Idee von Sparkasse Effizient den Gesprächsraum in Sparkassen. Doch was bedeutet das eigentlich für die Sparkassen und ganz speziell für die Organisation von Sparkassen?

Die Grundvoraussetzung, um von Sparkasse Effizient zu profitieren:

Die Grundidee von Sparkasse Effizient ist es, im Umfeld von Prozessen und IT schneller in der Umsetzung neuer Themen zu werden und dabei insbesondere Einführungsaufwände zu reduzieren. Wenngleich der Blick noch stark auf Vertriebsthemenfelder ausgerichtet ist, wird nach unserer Einschätzung früher oder später die gesamte Organisationssphäre der Sparkasse von diesem Gedanken erfasst werden und profitieren.

Sparkasse Effizient ist, wenn man so will, die logische Konsequenz der Standardisierungsbemühungen (Modellkonzepte, Prozesse und IT) in der Sparkassen-Organisation. Die Standardisierungserfolge bilden die Grundlage für klare und einfache IT-Lösungen und für eine effiziente Arbeitsteilung mit möglichst wenig Adaptionsaufwand. In den letzten Jahren sehen wir dies Stück für Stück wachsen. Beispiele dafür sind lange schon im Umfeld von OSPlus_neo-Lösungen zu finden, immer deutlicher auch im Rahmen der PPS-Prozesse und – zum Glück – mehr und mehr auch im Umfeld regulatorischer Anforderungen.

Um allerdings von den Aktivitäten außerhalb der Sparkasse zu profitieren (z.B. als Prozesseinkäufer im Sinne der Betriebsstrategie der Zukunft), muss die Sparkasse zwangsläufig am Puls der Zeit, das heißt im Standard sein. Sind Prozesse und IT individualisiert oder nicht up to date, verpuffen Lösungen von außen, weil sie nicht passen oder mühsam auf die eigene Individualität angepasst werden müssen. Je größer der Abstand zum Standard wird, desto häufiger und aufwändiger sind die Anpassungsaufwände und umso seltener gibt es die Möglichkeit, von den zentralen Lösungen zu profitieren. Im Extremfall kommt es zu einer Abkopplung vom gesamten Geschehen.

Die Anschluss- und Aufnahmefähigkeit kommt ins Spiel

Die Anschlussmöglichkeit beschreibt im Wesentlichen das „up to date“ sein, bzw. erfordert – sofern Rückstände insbesondere bei Prozessen und IT gegeben sind – ein zügiges Schließen der Lücken. Nur so können die laufend neuen Ideen und Lösungen immer wieder unproblematisch übernommen werden. Hier sind in erster Linie die Akteure in der Prozessorganisation (Prozessverantwortliche und Administratoren) gefordert.

Die Aufnahmefähigkeit beschreibt aus unserer Sicht die Fähigkeit der Sparkasse, die von außen kommenden Lösungen zügig und effizient im Haus zu platzieren und umzusetzen. Hier bedarf es oft noch weiterer Voraussetzungen bei der Informationsgewinnung und -verarbeitung bezüglich der anstehenden Themen (Vorausschau) sowie deren Priorisierung (Zuflusssteuerung). Ebenso bedarf es einer daran orientierten (Neu-)Ausrichtung im Prozess- und Projektmanagement sowie einer klaren Einbindung der eigenen Innovationsaktivitäten. Ist dies nicht sauber aufeinander ausgerichtet, entstehen schnell zu viele parallele Aktivitäten, die kein Ende finden und die Kollegen in der laufenden Prozessorganisation blockieren – was sich letztlich wieder auf die Anschlussfähigkeit auswirkt. Hier sind in erster Linie die Akteure in der steuernden Organisation gefordert.

Zusammengefasst erfordert Sparkasse Effizient bzw. eine stärkere Zusammenarbeit in der Sparkassen-Organisation, also saubere (Standard-)Prozesse auf Basis der Modellkonzepte, standardisierte IT und ein optimal auf dieses Zusammenarbeitsmodell ausgerichtetes Informations-, Innovations-, Prozess- und Projektmanagement. Nur so können die erwarteten Erfolge aus Sparkasse Effizient auch wirksam für die einzelne Sparkasse werden.

Sehen Sie in Ihrer Sparkasse noch Handlungsbedarf? Dann sprechen Sie uns gerne an. Wir freuen uns, Sie auf dem Weg zu einer effizienten Sparkasse und einer entsprechend ausgerichteten Organisation zu unterstützen.

Herbert Hartmann
Managementberater
Andreas Gebhard
Prokurist